✓ mit Zuckeralternativen
✓ natürlich
✓ vegan
✓ bio

Karnismus

NATUR-made
Ernährung & Gesundheit / Kommentare 0
Karnismus - Karnismus

Karnismus


Hallo Ihr Lieben,

als ich das erste Mal über Karnismus von Dr. Melanie Joy gelesen hatte wusste ich, dass ich über dieses Thema in meinem Blog berichten möchte.

Stell Dir vor, Du bist zum Essen eingeladen und es gibt Gulasch. Es schmeckt vorzüglich und Du fragst den Gastgeber nach dem Rezept. „Das ist ganz einfach“, antwortet dieser. „Das Geheimnis liegt im Fleisch: Ich habe Golden Retriever verwendet.“
Vermutlich wird es Dir nun den Magen umdrehen.

Was Du eben noch lecker fandest, findest Du jetzt abscheulich, und das nur, weil Dir bewusst gemacht wurde, welche Art Tierfleisch Du gerade gegessen hast. Rinder- oder Schweinegulasch hätten keinen Ekel in Dir ausgelöst, aber Hundefleisch?

In anderen Kulturen durchaus üblich, hierzulande ein Tabu. Warum ist das so?

Die meisten von uns sind mit Fleisch aufgewachsen. Man hat uns beigebracht, dass es „Nutztiere“ gibt, deren Fleisch wir essen können und „Haustiere“, die wir nicht essen dürfen. Doch Tier ist Tier. Es hat Gefühle, empfindet Glück genauso wie Schmerz, physisch wie auch psychisch: Eine Kuh leidet unendliche Qualen, wenn ihr kurz nach der Geburt ihr Kälbchen weggenommen wird.

Vegetariern und Veganern wird oft vorgeworfen, eine extreme Haltung gegenüber Fleischkonsumenten einzunehmen. Aber wie sieht es umgekehrt aus?

Die US-amerikanische Sozialpsychologin und Publizistin Dr. Melanie Joy ist der Überzeugung, dass es einen tiefen gesellschaftlichen Konsens gibt, der den Konsum von Fleisch, Eiern und Milchprodukten als „normal“ auffasst, und bezeichnet dies als „Karnismus“.

Denn längst ist von der Ernährungswissenschaft belegt, dass Tier und Tierprodukte essen keine Notwendigkeit für den Menschen darstellt, ja sogar gesundheitsschädlich sein können. Und trotzdem steigt der weltweite Fleischkonsum Jahr für an, insbesondere in den Entwicklungsländern.

Doch Karnismus hat verheerende Folgen – nicht nur für das Leid der Tiere sondern auch für uns Menschen. Hierzu ist es wichtig zu
verstehen, was wir mit unserem Fleischkonsum alles anrichten:

  • Massentierhaltung ist keineswegs „natürlich“. Zusammengepfercht auf engstem Raum und schnell gemästet,
    fristen die Tiere ein erbarmungswürdiges Dasein.
  • Der Gang zum Schlachthaus ist für die meisten Tiere eine Quälerei, da sie stundenlange Transportwege erfahren
    müssen.
  • Um Legehühner zu produzieren werden die geschlüpften männlichen Küken bei lebendigem Leib geschreddert,
    vergast oder durch Stromschläge getötet.
  • Nicht artgerechte Überzüchtung von Hühnern und Milchkühen: Statt 40 Eier müssen Hühner 300 Eier pro Jahr legen,
    statt acht Liter Milch am Tag müssen Hochleistungskühe bis zu 50 Liter Milch täglich produzieren.
  • Fische werden in der Regel durch „Trockenlegung“ (Ersticken) getötet.
  • Die Antibiotikavergabe an „Nutztiere“ ist zur Normalität geworden, was auch beim Menschen zu Resistenzen gegenüber schwerwiegenden Krankheitserregern führt.

Dem aber nicht genug. Die Massentierhaltung trägt auch erheblich zur Regenwaldabholzung, Wasserknappheit, Erderwärmung und damit
zum Klimawandel bei. Das Umweltbundesamt meldete Anfang 2017, dass allein die Produktion von einem Kilo Rindfleisch zwischen sieben
und 28 Kilo Treibhausgasemissionen verursacht. Zum Vergleich: Damit kann man bis zu 50 Ladungen 60-Grad-Wäsche waschen.

Es ist höchste Zeit, umzudenken. Weg vom Karnismus, hin zum Veganismus, denn Vegetarismus reicht bei Weitem nicht mehr aus, um
das Tierleid zu beenden. Dabei tun wir nicht nur den Tieren und dem Klima etwas Gutes, sondern vor allem uns: Laut einer US-amerikanischen Studie der „Academy of Nutrition and Dietetics“ ist insbesondere die vegane Ernährungsweise dazu geeignet, chronische Krankheiten zu verhindern.

Die vegane Küche ist so vielseitig und abwechslungsreich: Einfach nur viel frisches Obst und Gemüse als Grundlage, dazu moderat (glutenfreies) Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und hochwertige Öle – und schon kommt man gänzlich ohne Fleisch und tierische Produkte aus.

Weiterführende Links und Referenzen:

https://vebu.de/
https://proveg.com/de/
https://www.youtube.com/watch?v=ao2GL3NAWQU
https://www.mdr.de/wissen/rinder-schuld-am-klimawandel-100.html
http://www.carnism.org/what-we-do/booklet#references
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27886704

Herzliche Grüße

Bettina Wörther

Foto Pixabay

Verantwortlicher Redakteur/Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist:
Bettina Wörther, Schwalbenweg 5, D-76532 Baden-Baden


News